Heidelberg, 31. August 2022 – Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat ihre Sonderprüfung bei der Unzer E-Com GmbH, einer Tochtergesellschaft des Payment-Dienstleisters Unzer, abgeschlossen. Im untersuchten Zeitraum bis Juni 2021 haben die Prüfer Feststellungen u.a. im Bereich des Neukunden-Onboardings und der Geldwäscheprävention getroffen. Die BaFin hat die Behebung der in der Prüfung ermittelten Feststellungen angeordnet und bis zur Behebung der wichtigsten Befunde ein vorübergehendes Neukundenverbot für die Unzer E-Com GmbH beschlossen. Dieses Verbot betrifft weder das laufende und neue Geschäft mit Bestandskund*innen noch das Geschäft anderer Unzer-Unternehmen im In- und Ausland. Zudem hat die BaFin einen Sonderbeauftragten bestellt, um die Umsetzung der angeordneten Maßnahmen zu überwachen.
Unzer hat mit der BaFin kooperiert und wird dies auch weiterhin tun. Aufbauend auf bereits seit Mitte 2020 implementierten organisatorischen Weiterentwicklungsmaßnahmen wird Unzer die übrigen an das Unternehmen gestellten Anforderungen so bald wie möglich umsetzen.
Robert Bueninck, CEO von Unzer seit Juli 2021, erklärt dazu: „Der Abschluss der Prüfung ist für uns ein wichtiger Meilenstein im Rahmen der Weiterentwicklung unserer Compliance-Systeme und Prozesse. Wir räumen der Optimierung unserer Compliance weiterhin hohe Priorität ein. Eine Kultur der uneingeschränkten Einhaltung gesetzlicher Vorgaben ist eine Grundvoraussetzung für nachhaltigen Erfolg am Markt.“
In den vergangenen zwölf Monaten hat das neue Managementteam einschließlich des im Juni 2021 neu eingesetzten Chief Compliance Officers wesentliche Weiterentwicklungen angestoßen und optimiert mit Unterstützung externer Expert*innen die Compliance-Prozesse und -systeme. Dazu gehört u.a. ein fortentwickelter Prozess zum Onboarding neuer Kund*innen. Dieser Prozess war in Teilen auch bereits Gegenstand der Abschlussprüfung durch Deloitte. Der Abschlussprüfer Deloitte kommt in seinem Prüfungsurteil am 31. Mai 2022 zu dem Ergebnis, dass dieser angemessen ausgestaltet ist, um die relevanten regulatorischen Verpflichtungen zu erfüllen. Insgesamt hat Unzer bisher rund 15 Millionen Euro in die Fortentwicklung von Compliance-Prozessen und die Einführung neuer Softwaretools investiert. Darüber hinaus hat sich Unzer im Vorhinein und im Zuge der Prüfung von Kund*innen getrennt, bei denen festgestellt wurde, dass sie die Anforderungen in Sachen Compliance und Risikoprävention nicht erfüllten.
„Wir blicken positiv auf die Zukunft unseres Unternehmens und erweitern kontinuierlich unser Portfolio an Zahlungslösungen für unsere Kund*innen. Gleichzeitig werden wir die von der BaFin beanstandeten Prozesse vollumfänglich korrigieren und vertrauensvoll mit dem Sonderbeauftragten zusammenarbeiten. Selbstverständlich wollen wir unsere Kund*innen mit dem hohen Serviceniveau begleiten, dem unsere Teams verpflichtet sind“, so Robert Bueninck.
Unzer ist eines der führenden Payment-Unternehmen in Europa. Über 70.000 Händler*innen vertrauen auf die End-to-End-Lösungen für mehr Wachstum – online, mobil oder am Point of Sale. Ob internationale Zahlungsabwicklung, Risikomanagement oder Analysen von Kund*innenverhalten: Händler*innen können sich die Data-Driven-Services modular zusammenstellen. Somit brauchen Händler*innen nur noch einen Partner, um ihr Payment zukunftssicher, flexibel und innovativ zu gestalten. Unzer hat sich durch zahlreiche, strategische Zukäufe in den vergangenen Jahren zu einem der am schnellsten wachsenden Fintech-Unternehmen in Europa entwickelt. Die Unzer-Gruppe erzielte im Jahr 2021 einen Umsatz von EUR 241 Millionen, zu dem Unzer E-Com GmbH rund 12% beigetragen hat. Heute arbeiten über 750 Payment-Expert*innen und Tech-Enthusiast*innen daran, Händler*innen zu einem nachhaltigen Wachstum in einem dynamischen Markt zu verhelfen.