Das Smartphone ist unser täglicher Begleiter. Das macht sich im Payment bemerkbar, etwa durch mobiloptimierte Checkouts und Digital Wallets. Doch wie bedeutend ist das Smartphone beim Payment wirklich?
der Menschen in Deutschland besitzen ein Smartphone
der Smartphonebesitzer*innen shoppt regelmäßig mobil
wollen künftig noch mehr Zahlungen über ihr Mobile Device tätigen
Ein Smartphone besitzen mittlerweile rund neun von zehn Menschen in Deutschland.¹ Dabei gilt, wer ein Smartphone hat, nutzt es auch. Und das längst nicht nur für Messages und Telefonie. Laut ECC Payment-Studie Vol. 26 stöbert schon ein Drittel der Smartphonebesitzer*innen ausschließlich über ihr Mobile Device im Netz – nach Produkten, Dienstleistungen, Informationen und Inspiration. Auch Shopping ist Gang und Gäbe über das Smartphone. 85 Prozent der Smartphonebesitzer*innen shoppt sogar regelmäßig mobil.
Die Konsequenz: Das Smartphone wird immer mehr zum Portemonnaie der Konsument*innen. Rund ein Drittel der Konsument*innen nutzt das Smartphone zumindest hin und wieder zum Bezahlen. Die Tendenz dabei ist steigend. 59 Prozent der in der Studie befragten Teilnehmer*innen wollen künftig noch mehr Zahlungen über ihr Mobile Device tätigen. Die Frage, die sich daher für Retailer stellt: Wie wollen Kund*innen mit dem Smartphone zahlen? Welche Zahlungsmöglichkeiten sollten mobil verfügbar sein?
¹Quelle: Statista – Anteil der Smartphone-Nutzer in Deutschland nach Altersgruppe im Jahr 2021
In der ECC-Studie zeigt sich, dass „Buy Now, Pay Later“ (BNPL)-Zahlungsverfahren beim Smartphone-Shopping enorm an Bedeutung gewinnen. Für drei Viertel der Smartphonebesitzer*innen gehört etwa der Rechnungskauf zu den Top 5-Lieblings-Zahlungsverfahren. Von den befragten Konsument*innen haben rund neun von zehn schon einmal am Smartphone den Rechnungskauf genutzt. Und auch der Ratenkauf wird immer bekannter: 30 Prozent der Studienteilnehmer*innen haben diesen bereits via Smartphone genutzt. Lediglich der Zahlungsdienst PayPal ist noch beliebter als die BNPL-Zahlungsverfahren. Alle Studienteilnehmer*innen kennen Paypal, 85 Prozent greifen beim Shopping bevorzugt auf PayPal zurück. Damit ist das Digitale Wallet das beliebteste Zahlungsmittel per Smartphone. 75 Prozent der Befragten zahlen am liebsten per Rechnung. Platz drei nimmt die Kreditkartenzahlung am Smartphone ein (45 %).
Für Retailer bedeutet die Relevanz des Rechnungs- und Ratenkaufs beim Smartphone-Shopping: Sie sollten in ihr mobiles Payment-Angebot im Checkout BNPL-Zahlungsverfahren mit aufnehmen. Nur so können Unternehmen Kund*innen mit den Zahlungsmöglichkeiten abzuholen, die sie gerne nutzen. Doch nicht nur BNPL ist für das Zahlen mit dem Smartphone von Bedeutung. In den Fokus rücken genauso Digital Wallets und smarte Zahlungsmöglichkeiten am POS.
PayPal
Kauf auf Rechnung
Kreditkarte
Mittlerweile gibt es kaum eine*n Smartphonebesitzer*in, der oder die keine Digital Wallet-Lösung kennt. PayPal führt dabei die Liste der bekannten Digital Wallets an. In der ECC-Studie gaben alle Befragten an, die Lösung zu kennen. Alternativen wie Google Pay oder Amazon Pay sind 85 Prozent der Konsument*innen bekannt. Und auch Apple Pay gehört zu den am weitesten verbreiteten Digital Wallet-Lösungen: Hier liegt der Bekanntheitsgrad bei 81 Prozent. Nutzen Kund*innen Digital Wallets beim Smartphone-Shopping, ist es in den meisten Fällen PayPal, das zum Bezahlen genutzt wird. 90 Prozent der Konsument*innen haben mindestens schon einmal PayPal zur Zahlung am Smartphone verwendet. Auf dem zweiten und dritten Platz liegen Amazon Pay (38 %) und Google Pay (17 %). Seltener wird dagegen Apple Pay eingesetzt (12 %).
Was bedeuten diese Ergebnisse nun für Händler*innen? In erster Linie sollten Digital Wallets ähnlich wie BNPL-Zahlungsverfahren im mobilen Checkout als Zahlungsverfahren angeboten werden. Eine große Auswahl an Wallet-Lösungen in Kombination mit dem Rechnungskauf erhöht die Conversion Rate. Die ECC-Studie bestätigt etwa, dass ein Viertel der Konsument*innen den Kauf abbrechen, wenn die Top 3 der Zahlungsverfahren nicht angeboten werden. Und zu den Top 3 am Smartphone zählen nun einmal PayPal (85 %), der Rechnungskauf (75 %) und die Kreditkarte (45 %). Kund*innen wollen sich die Zahlungsmöglichkeit frei und flexibel aussuchen können. Wenn Retailer diese drei Zahlungsverfahren beim Smartphone-Shopping in ihren Payment-Mix aufnehmen, bieten sie ihren Kund*innen genau diese Möglichkeit. Das wirkt sich letztlich auch positiv auf den Umsatz aus. Das gilt übrigens genauso für den POS.
Der POS digitalisiert sich immer mehr. Die Folge: Die Präferenzen beim Bezahlen verschieben sich zusehends hin zu kontaktlosen Zahlungsmöglichkeiten. Rund zwei Drittel der Befragten zahlen mittlerweile regelmäßig mit kontaktlosen Zahlungsverfahren. Das Smartphone wird dabei am POS mehr denn je zum Bezahlen genutzt – Tendenz steigend. So wollen mehr als die Hälfte der Konsument*innen künftig noch (viel) häufiger kontaktlos via Smartphone im Ladengeschäft zahlen. Für Retailer bietet es sich hier an, auf Unified Commerce-Konzepte zurück zu greifen und beispielsweise Rechnungskauf und Ratenkauf auch am POS anzubieten.
Bei aller Vielfalt sollten Händler*innen jedoch auch beachten: Zu viele Zahlungsoptionen können den Checkout unübersichtlich machen. Eine gezielte Auswahl nach Zielgruppen ist daher sinnvoll. Nicht zuletzt muss der Checkout auch an Mobile Devices angepasst werden. So brechen 28 Prozent der Smartphonebesitzer*innen andernfalls den Kauf am Mobile Device ab. Inzwischen sind Händler*innen bereits auf dem richtigen Weg und für den mobiloptimierten Checkout sensibilisiert. So bieten 71 Prozent der Retailer schon einen an Mobile Devices angepassten Checkout an. Im Januar 2021 waren es erst 41 Prozent.
Die ECC-Studie bestätigt: Das Smartphone rückt beim Payment zunehmend in den Fokus. Zwar hat es das Portemonnaie noch nicht vollständig ersetzt. Aber es ist auf dem besten Weg dorthin. In Zukunft wird es immer selbstverständlicher werden, mit dem Smartphone zu bezahlen. Händler*innen, die weiterhin erfolgreich sein wollen, müssen diese Entwicklung berücksichtigen. Neue, digitale Payment-Konzepte sind damit im Onlineshop und am POS notwendig, um Kund*innen langfristig zu begeistern.
Die ECC Paymentstudie Vol. 26 nimmt das Smartphone als Shopping- und Bezahltool unter die Lupe und bietet (Online-)Händlern eine umfassende Informationsgrundlage über aktuelle Entwicklungen der Zahlungsverfahren in den jeweiligen Zielgruppen. Sie dient als Entscheidungshilfe für die strategische Gestaltung und Abstimmung des eigenen Paymentangebots.
Für die Studie wurden im Januar 2022 in Summe 2.000 Konsument*innen aus Deutschland befragt. Darüber hinaus wurde ebenfalls im Januar 2022 eine Umfrage unter 241 deutschen Händler*innen (online, Multi-Channel und stationär) durchgeführt. Die Studie ist damit die einzige Untersuchung am Markt, die das Thema Payment sowohl von Konsumenten- als auch von Händlerseite beleuchtet und damit einen umfassenden Einblick in das Thema ermöglicht.